Plusenergie-Bürogebäude der Windkraft Simonsfeld AG

Plusenergie-Bürogebäude der Windkraft Simonsfeld AG

Als erstes Plusenergie-Bürogebäude Niederösterreichs gilt die Zentrale der Windkraft Simonsfeld AG in Ernstbrunn. Patrick Jung hat das Projekt vom Wettbewerbsentwurf mit Architekt Reinberg bis zur Inbetriebnahme mitgestaltet.

Der Bauherr und alle Planer freuen sich über eine Vielzahl von Auszeichnungen für das Gebäude: Lebenszyklus-Award, Auszeichnung „klimaaktiv im Betrieb“  der ÖGNB, Erster Preis für Energieeffizienz der NÖ Wirtschaftskammer HELIOS, Preis „Haus der Zukunft“ vom Bundesministerium bmvit, Auszeichnung in Gold für energieeffizientes Bauen vom Bundesministerium bmlfuw, „klimaaktiv Gebäudestandard Gold“ mit 965 von 1000 Punkten

Das Gebäude, ein Passivhaus mit passiver Kühlung, zeichnet sich durch einen besonders geringen Energieverbrauch aus. Dazu trägt auch der konsequente Einsatz energieeffizienter IT-Geräte bei. Ein weiterer Pluspunkt ist die ebenso innovative wie einfache Haustechnikanlage. Zur Heizung und Kühlung dienen Erdwärmesonden. Eine sehr effiziente Wärmepumpe erzeugt im Winter die Wärme für die Wandheizung. Die Kühlung erfolgt stromsparend durch die direkte Nutzung der niedrigen Erdreichtemperatur im Sommer. Dabei wird eine aktive Betonwand mit Lehmputz als Kühlfläche genutzt. Die Kühlung der Server erfolgt mithilfe von Grundwasser, das mit einer Windrad-Wasserpumpe gefördert wird.

Der großvolumige Vorraum funktioniert als Wintergarten. Die nach Süden orientierten Flächen aus Sonnenschutzglas werden im Sommer durch PV-Module verschattet. Ungewöhnlich ist die Durchlüftung der Halle über automatische Fassadenöffnungen und über windbetriebene Turbinenlüfter. Der restliche Kühlbedarf wird über eine Betonkernaktivierung in der Mittelmauer und der Galeriedecke abgedeckt.

Alle Büroräume werden mit Frischluft aus einer zentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung versorgt. Ein weiterer windbetriebener Turbinenlüfter am Abluftstutzen unterstützt die Lüftungsanlage und verringert den Strombedarf.

Die Nutzung der natürlichen Energiequellen Erdwärme, Grundwasser und Windenergie wird mit einer PV-Anlage zur Erzeugung von eigenem Ökostrom abgerundet, sodass das Projekt als beispielgebendes Plusenergiegebäude nach der Definition des Forschungsprogramms „Haus-der-Zukunft PLUS“ ausgezeichnet wurde.